Januar 2006 l Ägypten in 6 Tagen

 
 

Assuan

     

Weitere Orte dieser Reise

   
  (z.T. in Vorbereitung)
 
 
 
 

Assuan

 
 

 

 
 

Assuan liegt an der Südostseite einer Flussbiegung des Nils, etwa 13 Kilometer nördlich des 5250 km² großen Nassersees. Der See entstand infolge des Anstauens des Nilwassers durch den nach der Stadt benannten Assuan-Hochdamm.
Der Nil umfließt hier umfließt einige Inseln, deren nördlichste, Elephantine und die Kitchener-Insel, heute zur Stadt gehören.
Das Stadtgebiet östlich des Nils erstreckt sich bei einer Ost-West-Ausdehnung von 2,5 Kilometer auf einer Länge von 5 Kilometer entlang des Flusses von Nord nach Süd.

 
     
 

 
 

Kitchener’s Island

 
 

 

 
 

Die Kitchener-Insel ist eine kleine Flussinsel im Nil in Ägypten. Sie erstreckt sich unterhalb des ersten Katarakts auf einer Länge von 650 Metern in Südwest-Nordost-Richtung bei einer Breite bis zu 115 Metern westlich der größeren Nilinsel Elephantine und dem Stadtgebiet von Assuan nahe dem östlichen Nilufer. Auf der 6,5 Hektar großen Kitchener-Insel befindet sich der Botanische Garten der Stadt Assuan.
Auf Kitchener geht die Bepflanzung der Insel zurück, der hier viele exotische Blumen, Bäume und andere Pflanzen aus Asien und Afrika setzen ließ, die den Grundstock des heutigen Botanischen Gartens bildeten. Die Insel ging später in das Eigentum der ägyptischen Regierung über, die auf ihr eine biologische Forschungsstation einrichtete. In der Gegenwart ist die Kitchener-Insel ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und Einheimische.

 
     
   
 

Im Hintergrund das Mausoleum des Aga Khan

 
 

 

 
 

Das Aga-Khan-Mausoleum ist ein durch eine hohe Mauer umgebener Kuppelbau aus rosa Sandstein auf der Westseite des Nils, etwa 160 Meter vom Flussufer entfernt und 800 Meter südwestlich des Simeonklosters. In ihm befindet sich das Grabmal des 1957 verstorbenen Sultan Mahommed Shah, dem Gründungsmitglied der indischen Muslimliga und als Aga Khan (Aga Khan III.) der 48. Imam der Ismailiten, dem geistlichen Oberhaupt dieser islamisch-schiitischen Glaubensgemeinschaft.

Durch seine exponierte Lage am Nil gilt das in Anlehnung an die Moschee al-Juyushi in Kairo errichtete Bauwerk als eines der Wahrzeichen Assuans.

 
     
   
     
 

 
  Die Nil-Katarakte  
     
 

Die Stadt Assuan verdankt ihre Bedeutung der Lage unterhalb des ersten Katarakts des Nils. Von hier aus war der Fluss in Richtung Unterägypten schiffbar.
Die Katarakte, durch Blöcke und Felsriegel gegliederte Stromschnellen, behinderten die Weiterfahrt nach Süden, so dass Assuan als Anlaufpunkt der Handelskarawanen aus Nubien zu einem wichtigen Umschlag- und Handelsplatz wurde. Durch den Bau der Staudämme sind die Stromschnellen heute nicht mehr in ihrem ursprünglichen Erscheinungsbild vorhanden.

 
     
 

 
  Der Assuan-Hochdamm  
     
 

Der Assuan-Staudamm (auch als Assuan-Hochdamm bekannt) befindet sich etwa 13 Kilometer südlich bzw. stromaufwärts der Stadt Assuan und staut den Nil zum riesigen Nassersee auf, der sich bis in den Sudan erstreckt, wo er Nubia-See heißt. Der Stausee hat eine Kapazität von 135 bis 169 Kubikkilometer Wasser. Er wurde mit Unterstützung der Sowjetunion errichtet.

Die Unterstützung durch die Sowjetunion umfasste außer der Finanzierung auch die Planung des Damms durch das russische Institut Hydroprojekt, die Entsendung von rund 2.000 sowjetischen Ingenieuren und die Lieferung eines großen Teils der benötigten Baugeräte. Am 14. Mai 1964 war der erste Bauabschnitt fertiggestellt, so dass Präsident Nasser und Nikita Chruschtschow, erster Parteisekretär der KPdSU und Ministerpräsident der UdSSR, in einer großen Zeremonie die Füllung des Stausees einleiten konnten. Am 21. Juli 1970 war der Damm fertiggestellt. Er wurde aber erst am 15. Januar 1971 von Nassers Nachfolger Anwar el-Sadat feierlich eröffnet. Die Füllung des später Nassersee genannten Stausees war erst 1976 beendet.

 
     
 

 
 

 

 
 

 
     
 

Eine wichtige Bedeutung hatte Assuan im Altertum auch als Lieferant von Granit und Rosengranit, plutonischem Gestein, das man in den nahen Steinbrüchen abbaute und nach Norden verschiffte.
Obelisken, Statuen und Monolithschreine wurden aus dem Fels geschlagen und bereits vorgefertigt ausgeliefert. Die Reste der Steinbrüche stehen heute als archäologische Stätten unter dem Schutz der Regierung Ägyptens, darunter auch das Freilichtmuseum mit dem unvollendeten Obelisken im südlichen Teil des Stadtgebiets von Assuan.
Die antiken Steinbrüche bei Assuan erstreckten sich auf sechs Kilometer entlang des Nils. Der rote Granit dieses Gesteinsvorkommens war bevorzugtes Material zum Pyramidenbau. Aus diesem Hartgestein wurden Sarkophagkammern, Verkleidungen, Scheintüren, Gangwände der Innenräume, Pfeiler, Säulen und Türkonstruktionen gefertigt.

 
     
   
  Der unvollendete Obelisk  
     
 

Der unvollendete Obelisk in der oberägyptischen Stadt Assuan ist ein nicht fertiggestellter Obelisk aus Rosengranit.
Er befindet sich in einer Grube im nördlichen Bereich der altägyptischen Steinbrüche in und um Assuan, etwa einen Kilometer südöstlich des Nils. Mit einer Höhe von 41,75 Metern auf einer Basis von 4,2 × 4,2 Metern sowie einem Gewicht von etwa 1168 Tonnen wäre er bei Fertigstellung der größte Obelisk des Altertums gewesen.

 
     
   
     
 

Zur Entstehungszeit des unvollendeten Obelisken ist nichts bekannt. Es wird vermutet, dass er unter der Königin Hatschepsut begonnen wurde und für den Tempel von Karnak bestimmt war. Risse im Material sollen zur Einstellung der Arbeiten geführt haben. Der untere Teil des Obelisken ist immer noch mit dem Fels, aus dem er geschlagen wurde, verbunden.
An dem Objekt sind Spuren späterer Teilungsversuche erkennbar, möglicherweise aus der Zeit Thutmosis’ III. Die keilförmigen Vertiefungen, die an einer Stelle aneinander gereiht am Obelisken erkennbar sind, stammen aus der Römerzeit. Sowohl die Teilungsversuche als auch die Versuche mit Spaltkeilen wurden ohne Erfolg beendet.
Der unvollendete Obelisk und die Steinbrüche an sich geben Einblicke in die Technik der Steinbearbeitung der alten Ägypter.

 
     
     
     
 

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