Januar 2006 l Ägypten in 6 Tagen

 
 

Gizeh

     

Weitere Orte dieser Reise

   
  (z.T. in Vorbereitung)
 
 
 
 

Vom Hotel aus schon der erste Blick auf die Pyramiden

 
 

 

 
 

Gizeh liegt am Westufer des Nils, etwa 20 km südwestlich der Innenstadt Kairos.
Das Siedlungsgebiet beider Städte geht unmittelbar ineinander über. Bekannt ist die Stadt für das Gizeh-Plateau mit seinen altägyptischen Königsgräbern, Pyramiden und Tempeln, einschließlich der Sphinx und den Pyramiden von Gizeh.

 
 

 

 
 

 
 

Auf dem Gizeh-Plateau

 
     
   
 

Vorn die Pyramide des Chephren und links die Größte, die Cheops - Pyramide

 
 

 

 
 

Die Pyramiden entstanden etwa von 2620 bis 2500 v. Chr. in der 4. Dynastie. Sie wurden auf einem rund 1000 mal 2000 m großen Kalksteinplateau errichtet, wobei mit dem Bau der Pyramiden Nebenpyramiden, Tempelanlagen, Gräberfelder und Arbeiterdörfer entstanden. Bemerkenswert ist, dass beim Bau der Pyramiden keinerlei beräderte Fuhrwerke zum Einsatz kamen, obwohl die Ägypter das Rad zu dieser Zeit wahrscheinlich bereits kannten.

 
     
 

 
  Neben den beiden großen die Pyramide des Mykerinos und die drei kleinen Königinnenpyramiden  
     
 

Die kleinste der drei Pyramiden ist die des Pharao Mykerinos. Er regierte von etwa 2532 bis 2503 v. Chr.
Die Mykerinos-Pyramide war ursprünglich 65 m hoch, womit sie nicht einmal halb so hoch wie die beiden anderen Pyramiden ist. Die Seiten sind 102,2 m × 104,6 m lang. Der obere Teil der Pyramide war – ebenso wie die Cheops-Pyramide und die Chephren-Pyramide – mit Kalksteinplatten verkleidet.
Auf der Südseite befinden sich die Pyramiden der Königinnen Hetepheres I., Meritites I. und Henutsen, von denen zwei als Stufenpyramiden ausgeführt waren.

 
     
   
 

Die Pyramide des Chephren

 
     
 

Pharao Chephren regierte von etwa 2558 bis 2532 v. Chr. Die Chephren-Pyramide war ursprünglich 143,5 m hoch (heute: 136,4 m), die Seitenlänge betrug 215,25 m
Wie auch die Cheops-Pyramide war sie komplett mit Kalksteinplatten verkleidet. Sie wirkt durch ihren etwa 10 m höher gelegenen Standort wegen ihrer nur geringfügig kleineren Größe und Höhe sogar größer als die Cheops-Pyramide, und ihre Spitze ragt über deren Spitze hinaus, weshalb sie von Laien oft für die Cheops-Pyramide gehalten wird.

 
     
 

 
  Die mit Kalksteinplatten verkleidete Spitze der Chephren-Pyramide  
     
 

 
 

Die Cheops-Pyramide

 
     
 

Die größte und vermutlich bekannteste Pyramide ist die des Pharao Cheops.
Er regierte etwa um 2620 bis 2580 (nach anderer Quelle um 2604 bis 2581) v. Chr. Die Cheops-Pyramide war ursprünglich 146,6 m hoch (heute: 138,75 m), die Seiten sind im Mittel 230,3 m lang. Sie wurde aus rund 3 Millionen Steinblöcken errichtet, deren durchschnittliches Gewicht je bei 2,5 t liegt, und war komplett mit Kalksteinblöcken verkleidet.
Im Inneren befindet sich die Große Galerie, die 8,5 m hoch und 47 m lang ist.
An das Ende der Galerie schließt die Königsgrabkammer an, in der die Reste eines Granitsarkophages stehen. Des Weiteren existiert die sogenannte Königinnenkammer und die unterirdische erste Grabkammer.
Die Verkleidung der Pyramide bestand ursprünglich aus weißem Tura-Kalkstein, der im Mittelalter fast vollständig abgetragen wurde.

 
     
   
 

Dieses Foto vom Eingang in die Cheops-Pyramide zeigt deutlich, wie groß dieses Bauwerk wirklich ist.
Mir haben die Momente so dicht vor diesem Bau überdeutlich gezeigt, wie klein ich doch in Wirklichkeit bin und wie kurz wir Menschlein doch auf dieser Welt leben.

 
     
 

Betreten habe ich die Pyramide nicht. Zum Einen hätte mal wieder die Zeit gefehlt, zum Anderen wäre mir die Anstrengung in der stickigen Luft nicht gut bekommen.

 
     
 

 
  Der ursprüngliche Eingang  
     
   
 

Das Sonnenbarken-Museum auf der Südseite der Cheops-Pyramide

 
     
  Im Sonnenbarken-Museum befindet sich eine der 1954 ausgegrabenen und wiederzusammengefügten Sonnenbarken.  
 

 

 
     
 

Unterhalb der Pyramiden befindet sich die 73 m lange Skulptur des Sphinx, die aus dem anstehenden Fels gehauen wurde.
Der Kopf des Sphinx ist von einem Nemes-Kopftuch mit Uräus-Schlange an der Stirn bedeckt. Zwischen den Vorderpranken befindet sich die Traumstele des Thutmosis IV.

 
     
   
     
   
     
 

In einem seiner Bücher berichtet der arabische Historiker Al-Maqrīzī (1364–1442), dass der strenggläubige Scheich eines Kairoer Sufi-Klosters, Mohammed Saim el-Dar (Muhammad Şā’im ad-Dahr, deutsch: „Jemand, der die ganze Zeit fastet“), als fanatischer Bilderstürmer die Nase der Sphinx 1378 abschlugund danach von der aufgebrachten Menge umgebracht wurde.

Der aus Bagdad stammende arabische Historiker und Mediziner Abd al-Latif al-Baghdadi (1161–1231) bestätigte durch seine Beschreibung der Großen Sphinx und ihrer prächtigen Nase im 13. Jahrhundert indirekt diese Angaben.

 
     
 

 
     
   
 

Die Tempelanlage neben der Sphinx

 
     
   
     
   
  Die Sphinx von der Seite  
     
 

Im Laufe der Zeit wurde die Sphinx mehrmals von Sand befreit. So von Thutmosis IV., der daraufhin die sogenannte Traumstele zwischen den vorderen Pranken aufstellen ließ.
Weitere Säuberungen erfolgten unter den römischen Kaisern Marcus Aurelius (161–180) und Septimius Severus (193–211).

In der Neuzeit war Giovanni Battista Caviglia der erste, der die Sphinx 1816–1818 weitgehend freigelegt hatte, als er nach einem Eingang suchte.
Dabei fand er unter anderem Fragmente des Bartes, die heute im British Museum ausgestellt sind.
Ihm folgte der französische Ingenieur Émile Baraize, der die Sphinx in den Jahren 1925 bis 1926 bis zum Steinsockel freilegte und verwitterte Teile mit Kalkstein und Mörtel sicherte.
Weitere Ausgrabungen erfolgten durch den Engländer John Perring, der auf der Suche nach geheimen Kammern in der Umgebung diverse Bohrungen vornahm.
Ein Jahrzehnt nach Emile Baraize grub der ägyptische Archäologe Selim Hassan eine die Sphinx umgebende Lehmmauer aus und fand einen Ziegel mit der Aufschrift „Thutmosis IV.“

 
     
     
     
 

copyright 2017 by Achim Pisternick