Januar 2006 l Ägypten in 6 Tagen

 
 

Nil - Impressionen

     

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  (z.T. in Vorbereitung)
 
 
 
 

 

 
 

Der Nil gilt mit seiner Gesamtlänge von annähernd 7000 km (allerdings unterbrochen durch den Victoriasee) heute nach dem Amazonas als der zweitlängster Fluss der Welt. Er entspringt in den Bergen von Ruanda und Burundi, durchfließt dann Tansania, Uganda, den Südsudan und den Sudan, bevor er in Ägypten in das Mittelmeer mündet.

 
     
 

 
 

 

 
 

 
     
 

Der Nil begünstigte die Entstehung einer Kultur an den Nilufern des Alten Ägyptens. Ohne ihn wäre das Land eine einzige Wüste. Man sieht es daran, dass er im Westen von der Libyschen und im Osten von der Nubischen Wüste sowie der Arabischen Wüste eingefasst wird, wo bis auf ein paar Oasen kein Wasser existiert und somit Landwirtschaft und Kultur unmöglich waren bzw. sind. Erst durch den fruchtbaren Schlamm, den der Nil bei seinen Hochwassern über das Land verteilt, konnten Nutzpflanzen angebaut und Landwirtschaft betrieben werden. Außerdem wurde der sehr tonhaltige Schlamm, den die Nilschwemme brachte, zum Häuserbau benutzt.

 
     
   
 

 

 
   
     
 

Um diese Anbaufläche für Getreide vollständig nutzen zu können, siedelten die Ägypter meist direkt entlang des Nil, aber auch etwas abseits des Flusses in der Wüste. Es mussten Kanäle und künstliche Seen angelegt werden um für die Wüstensiedlungen und für Trockenzeiten Wasser speichern zu können. Da der einzelne ägyptische Bauer diese nicht bauen konnte, schlossen sich die Bewohner eines Landstriches zusammen und bildeten Gaue, die von Gaufürsten verwaltet wurden.

Der Pegelstand des Nil hatte zur Zeit der Überschwemmung eine Schwankungsbreite von bis zu acht Metern. Er wurde an Nilometern gemessen, wie z.B. bei Kom Ombo gezeigt. Da bei niedrigem Stand manche Landstriche nicht überschwemmt wurden und die dort lebenden Bauern hungerten, wurden die Steuern nach dem Stand des Nil festgesetzt. Stieg der Nil aber zu hoch, drohte das Brechen von Dämmen und die Zerstörung von Häusern. Dadurch wurden schon früh Geometer benötigt, die das Land neu ausmaßen und die Feldergrenzen neu festlegten.

 
     
   
     
 

 
     
   
     
   
     
 

 
     
   
     
   
     
  Der Nil war der Haupthandelsweg Ägyptens. Über den Fluss wurde beispielsweise Holz transportiert, das in Ägypten fast überhaupt nicht vorkommt. Es wurde aus Syrien und Palästina importiert. Außerdem wurden Steinblöcke für den Bau von Pyramiden auf Schiffen transportiert. Der Schiffsverkehr war auf den Tag beschränkt, da man in der Nacht Gefahr lief, auf Sandbänke zu laufen. Bei sehr niedrigem Wasserstand wurden die Schiffe über kurze Strecken über Land gezogen. Das Segel wurde erst 3350 v. Chr. eingeführt.  
     
   
     
  Auch heute noch ist der Nil für Ägypten von entscheidender wirtschaftlicher Bedeutung. So ist er für den (Nil)-Kreuzfahrttourismus von enormer Wichtigkeit.
Die gut 700 km lange Strecke zwischen Kairo und Luxor war 18 Jahre lang für die Touristenschiffe komplett gesperrt, nachdem 1994 Mitglieder einer ägyptische Terroristengruppe auf ein Kreuzfahrtschiff geschossen hatten und eine deutsche Touristin starb. Seitdem beschränken sich Nilkreuzfahrten auf den Abschnitt zwischen Luxor und Assuan.
 
     
   
     
 

 
     
   
 

 

 
 

 
     
     
     
 

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