Januar 2006 l Ägypten in 6 Tagen

 
 

Philae Tempel

     

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  (z.T. in Vorbereitung)
 
 
 
 

Die Insel Agilkia mit dem Tempelkomplex

 
 

 

 
 

Als Tempel von Philae bezeichnet man einen Tempelkomplex, etwa acht Kilometer südlich von Assuan. Die Tempelanlagen stehen auf der Insel Agilkia, nachdem sie 1977 bis 1980 am eigentlichen Standort, der heute überfluteten Insel Philae, abgebaut und etwa 600 Meter nordwestlich auf dem höheren Gelände von Agilkia neu errichtet wurden.

 
     
 

 
 

 

 
 

 
 

 

 
 

Das Hauptgebäude der Tempelanlagen ist der Tempel der Göttin Isis. Er steht am Westufer etwa in der Mitte der Insel. Um ihn herum befinden sich weitere kleinere Bauwerke, wie der Kiosk des Nektanebos I., der Trajan-Kiosk, der kleine Tempel der Hathor, der Tempel des Harendotes, der Kiosk des Psammetich II., die Hadrian-Bastion, der Tempel des Imhotep, die Kapelle des Mandulis und der Tempel des Arensnuphis-Dedun.

 
     
   
     
   
     
   
 

Der Tempel der Isis

 
     
  Eine Datierung der ursprünglichen Tempelgründung ist nicht möglich. Die ältesten erhaltenen Belege stammen aus der Regierungszeit von Nektanebos I. (379 bis 360 v. Chr.), der zu Ehren von Hathor einen Tempel erbaute. Dazu gehörte ein von Nektanebos dekorierter Kiosk (Pavillon), der vermutlich einem weiteren größeren Bau angegliedert war. Letztgenannter ist zwischenzeitlich nicht mehr erhalten. Der Kiosk wurde bereits in der Antike von seinem ursprünglichen Standort entfernt.  
     
   
     
 

 
     
   
     
 

Als Perle des Nils wurde der Tempel der Isis auf der Insel Philae gerühmt. Lange hatten die Christen warten müssen, bevor sie Philae übernehmen konnten. Nicht einmal das Edikt des oströmischen Kaisers Theodosius I., mit dem das Christentum zur Staatsreligion erklärt worden war (391), konnte die hartnäckigen Isisverehrer von der Insel vertreiben. Erst 535/37 ließ Kaiser Justinian I. den Tempel gewaltsam schließen und in ein christliches Gotteshaus umfunktionierten, obwohl die Blemmyer noch immer an der Verehrung des Heiligtums festhielten. Der rückwärtige Bereich des Säulenraumes wurde um 553 dem Heiligen Stephan als Kirche geweiht und aus diesem Anlass eine große Zahl der Reliefs im Tempel zerstört.

 
     
 

 
 

 

 
 

 
     
  Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts setzte der Stausee des alten Assuan-Staudamms die Tempelbauten von Philae für mehrere Monate im Jahr unter Wasser. Im Zusammenhang mit der Rettungsaktion für Nubiens Denkmäler plante man schließlich ab 1972 den Umzug der Tempelanlagen von Philae auf höher gelegenes Gelände. Als Umzugsort wurde die nordwestliche Nachbarinsel Agilkia ausersehen. Man gestaltete sie unter der Berücksichtigung der Topografie von Philae um, zersägte die wichtigsten Bauten in 37.363 zwischen 2 und 25 Tonnen schwere Blöcke und baute die Anlagen originalgetreu wieder auf. Die Arbeiten dauerten von 1977 bis 1980. Die Bauten von Philae stehen seit 1979 auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten.  
     
   
     
   
 

 

 
   
     
   
 

 

 
 

 
     
     
     
 

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