Reise 2001 l Syrien l Libanon l Jordanien

 
 

Anjar

     
  Die Fotos wurden damals mit einer analogen Kamera aufgenommen und später digitalisiert. Ich bitte die ungewohnt schlechte Qualität zu entschuldigen  

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  (z.T. in Vorbereitung)
 
 
 
 

 

 
 

Anjar, auch bekannt als Haoush Mousa, ist eine Kleinstadt im Libanon, die etwa 60 Kilometer östlich von Beirut liegt. Anjar hat etwa 2400 Einwohner, die größtenteils Armenier sind.
Anjar liegt nahe der Autobahn, die Beirut mit Damaskus verbindet, rund zehn Kilometer vor der syrischen Grenze. Das moderne Anjar wurde 1939 mit Unterstützung der französischen Kolonialmacht gegründet.

Neben der modernen Siedlung befinden sich die Reste einer umayyadischen Stadt, die von Al-Walid I. zu Beginn des 8. Jahrhunderts gegründet wurde, aber unvollendet blieb. Der Ort wurde schon bald wieder verlassen, nachdem der letzte syrische Umayyaden-Kalif Marwan II. seinen Konkurrenten Ibrahim 744 vor den Toren der Stadt besiegte, die dabei offensichtlich zu Schaden kam.

 
     
 

 
 

 

 
 

Der Ort war in der klassischen Antike eine Festung mit dem Namen Gerrha. Die Reste der heute zu sehenden Stadt, deren Ausgrabung 1943 begann, sind gut erhalten. Sie stammen aus frühislamischer Zeit. Die Stadt umfasste ein nord-südlich orientiertes Rechteck von 370 × 310 Metern, das von einer Stadtmauer umgeben war.

 
     
   
 

 

 
 

Zwei Hauptstraßen (Decumanus und Cardo) durchquerten kreuzförmig die Siedlung und verbanden vier Stadttore. Die Straßen waren mit Kolonnaden dekoriert und von etwa 600 Läden gesäumt. Die drei Hauptgebäude waren der große Palast im Süden, der kleine Palast im Norden und eine Moschee zwischen beiden Palästen. Weitere öffentliche Bauwerke waren ein Bad und ein Tetrapylon. Das heutige Erscheinungsbild der Stadt, insbesondere des so genannten Nordpalastes, ist durch erhebliche Restaurierungsmaßnahmen verzerrt.

 
     
   
 

 

 
  Die Stadt gilt als eines der besten Beispiele frühislamischer Stadtplanung. In der Architektur und im Stadtplan sind noch starke byzantinische Einflüsse zu beobachten. Der Ort gehört deshalb seit 1984 zum Weltkulturerbe der UNESCO.  
     
 

 
     
     
     
 

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