Reise 2001 l Syrien l Libanon l Jordanien

 
 

Damaskus

     
  Die Fotos wurden damals mit einer analogen Kamera aufgenommen und später digitalisiert. Ich bitte die ungewohnt schlechte Qualität zu entschuldigen  

Weitere Orte dieser Reise

   
  (in Vorbereitung)

 
     
 

Damaskus ist eine der ältesten kontinuierlich bewohnten Städte der Welt sowie ein kulturelles und religiöses Zentrum des Orients. Die Stadt liegt 15 Kilometer östlich der Grenze Syriens zum Libanon. Südwestlich von Damaskus, in 45 Kilometer Entfernung, liegen die seit dem Sechstagekrieg von 1967 von Israel besetzten syrischen Golanhöhen. Die Grenze zu Jordanien liegt 100 Kilometer südlich von Damaskus.

 
     
 

 
     
 

Damaskus gliedert sich in die Altstadt, die neueren Stadtbezirke und die Vororte Midan im Südwesten, Sarouja im Norden und Imara im Nordwesten. Die Altstadt im Zentrum von Damaskus ist von engen Straßen, überdachten Märkten und traditionellen Wohnhäusern geprägt.

 
     
 

 
     
 

Das Gebiet al-Merjeh, mit seinen modernen Hochhäusern, ist der administrative und wirtschaftliche Mittelpunkt der Stadt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dehnte sich die Stadt vor allem im westlich gelegenen Bezirk Mezze, entlang der Barada-Senke in Dumar im Nordwesten und auf den Steigungen der Berge bei Berze im Nordosten aus. Besonders am südlichen Stadtrand wurden in den letzten Jahrzehnten zahlreiche informelle Siedlungen, oft ohne offizielle Genehmigung, errichtet. Dort leben viele Binnenflüchtlinge, die wegen der schlechteren Lebensbedingungen auf dem Land nach Damaskus zogen.

 
     
 

 
     
  Der Hedschas-Bahnhof, ein Kopfbahnhof, wurde 1983 geschlossen und die Gleise demontiert. Durch eine Zweigstrecke wurde die Stadt an das Normalspurnetz der Eisenbahn angeschlossen. Die Strecke zwischen Damaskus und Aleppo wurde vor dem Bürgerkrieg völlig überholt. Moderne Züge fuhren etwa 4 Mal täglich je Richtung (Fahrzeit min. 4 Stunden). Für die Zukunft ist ein neuer unterirdischer Hauptbahnhof geplant.

Damals, im September 2001 war Hafiz al-Assad, der Vater des heutigen Diktators Baschar al-Assad, seit etwas über einem Jahr tot. Sein Bild - meist zusammen mit seinem Sohn - war noch überall zu sehen.

 
     
   
     
 

Die Zitadelle von Damaskus ist eine fast komplett erhaltene ayyubidische Festung in der syrischen Hauptstadt. Eine Besonderheit der Verteidigungstechnik stellt das ayyubidische Nordtor dar. Es verfügte über zwei gegenüberliegende Außentore, die in die Torhalle führten. Durch ein im rechten Winkel von den Außentoren gelegenes zweites Tor und das dritte, alte seldschukische Tor gelangte man in die Zitadelle.

 
     
   
     
 

Der überdachte Suq al-Hamidiya. Die Altstadt von Damaskus ist seit 1979 UNESCO-Weltkulturerbe.
Sie wird von Ost nach West von der Via recta geteilt, die allerdings nicht ganz schnurgerade ist, sondern einen leichten Knick aufweist. Im Nordwesten der Altstadt, am Ende des Suq al-Hamidiya,  liegt die Umayyaden-Moschee, das wichtigste Gotteshaus der Stadt.

 
     
 

 
     
 

Direkt an den Suq al-Hamidiya schließen sich Reste des römischen Jupiter-Tempels an. Ein freier Platz schließt sich an.

 
     
   
     
  Im späten 4. Jahrhundert n. Chr. wurde der Jupitertempel durch eine christliche Basilika ersetzt, in der gemäß der Überlieferung der Kopf Johannes' des Täufers aufbewahrt wurde. Nachdem sich während der arabischen Eroberung Damaskus im Jahr 636 den Muslimen ergeben hatte, diente das Gebäude noch ungefähr 70 Jahre sowohl Christen als auch Muslimen als religiöse Kultstätte.  
     
   
     
 

Unter dem Umayyaden-Kalifen al-Walid wurde die Basilika zwischen den Jahren 708 und 715 in die heutige Umayyaden-Moschee umgewandelt. Die gesamten Außenmauern jedoch stammen vom antiken Heiligtum. Auf der Außenseite der Südmauer sind neben griechischen Ornamenten auch griechische Inschriften erhalten. Ebenfalls erhalten sind mehrere Säulen des größeren antiken Heiligtums außerhalb der Moschee, die eindrucksvollsten von ihnen befinden sich auf der Westseite.

 
     
 

 
     
  Die Moschee erhielt später drei Minarette in verschiedener Baustile. Das Ostminarett trägt den Namen „Jesusminarett“. Viele Muslime glauben, an diesem Ort werde am Ende der Welt Jesus erscheinen, um mit dem Antichristen zu kämpfen.  
     
 

 
  Der Blick durch das Nordtor in die Umayyaden-Moschee  
     
 

 
     
  Frauen ist das Betreten der Umayyaden-Moschee nur in "züchtiger" Bekleidung gestattet. Touristinnen stehen Leihgewänder zur Verfügung. Ein wie z.B. in der Türkei vorgeschriebenes Kopftuch reicht nicht aus.  
     
   
     
 

Die Umayyaden-Moschee misst 157 × 97 Meter und gehört zum Basilikatypus und erinnert stark an eine christliche Kirche. Sie hat vier Tore die in den großen, lichtdurchfluteten Innenhof führen.

 
     
   
 

Die Westseite des Innenhofes

 
     
 

 
 

Die Westseite

 
     
   
     
 

Die Umayyaden-Moschee umschließt einen großen Innenhof mit drei kleinen Nebengebäuden, dem Schatzhaus, dem Uhrenhaus und einem Brunnenhaus. Im Schatzhaus wurde arabischen Quellen zufolge der Staatsschatz aufbewahrt –Umayyaden-Kalif al-Walid hielt dafür keinen Platz für geeigneter. Möglicherweise wurden im Schatzhaus jedoch nur die Spenden der islamischen Gemeinde aufbewahrt.

 
     
   
     
   
  Auf der Südseite befindet sich die 140 m lange Gebetshalle mit der über 45 m hohen Al-Nissr-Kuppel  
     
   
     
  Am östlichen Ende der Gebetshalle befindet sich ein Schrein, den Christen wie Muslime gleichermaßen verehren und der das Haupt Johannes des Täufers bergen soll.  
     
   
  Auf der Nordseite der Moschee schließt sich ein Hof mit dem Mausoleum des Sultans Saladin an.  
     
 

 
  Der Eingang des Saladin-Mausoleum  
     
 

 
     
 

Unter dem Namen „Sultan Saladin“ wurde er zu einem Mythos, zum größten aller Helden der muslimischen Welt und vorbildhaften islamischen Herrscher. Er eroberte im Jahr 1187 Jerusalem; als erfolgreicher Gegenspieler der Kreuzfahrer wurde er oft verklärt und romantisiert.Sein Schrein wird hier in einem separten Gebäude aufbewahrt.

 
     
   
  In der Via recta , der geraden Straße, blieben Reste einer Stoa und einige Tore aus römischer Zeit erhalten.  
     
 

 
 

Das Bāb Kaisan
 

 
     
 

Im Nordosten der Altstadt liegt das jahrhundertealte Christenviertel Bāb Tūmā hinter dem gleichnamigen „Thomas-Tor“ mit vielen alten Kirchen.
Die Ananias-Kirche wurde der Überlieferung nach im Haus des biblischen Hananias errichtet, wo Paulus sein Augenlicht zurückerhielt. Die Kirche liegt rund sechs Meter tief in der Erde und ist einer der ältesten christlichen Sakralbauten.
Erwähnenswert ist auch die Kapelle des Heiligen Paulus im Stadttor Bāb Kaisan.
Nach der Bibel wurde der Apostel dort von seinen Anhängern in einem Korb von der Stadtmauer herabgelassen, damit er vor seinen Verfolgern fliehen konnte.

 
     
 

 
 

Das noch aus der Römerzeit stammende Bāb Sharqi

 
 

Die Befestigungsanlagen von Damaskus sind weltberühmt und schützten einst die Altstadt. Es gibt acht breite Stadttore, von denen das älteste das Bāb Sharqi noch auf die römische Zeit zurückgeht.

 
     
     
     
 

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